Nahttechniken

Zur Abdichtung der periprothetischen Leckage bei dilatiert atrophem Shunt wurde schon früh die Tabaksbeutelnaht empfohlen. Die Naht wird um die Prothese herum angebracht und dann zugezogen. Die Naht kann nach Entfernung der Prothese oder auch mit Prothese im Shunt angebracht werden. Es ist allerdings nicht immer einfach und von der Größe des Tracheostomas und der Dicke des Shuntes abhängig, ob es gelingt eine stabile Tabaksbeutelnaht anzulegen. 2008 publizierten Jakobs et al. ihre Ergebnisse von 20 Fällen in denen Sie eine Tabaksbeutelnaht angebracht hatten und berichteten von einer Erfolgsrate von 80%. Die Naht musste in vielen Fällen in Narkose durchgeführt werden, was die Kosten erheblich steigert und Unannehmlichkeiten und Risiko für den Patienten mit sich bringt. Auch die Erfolgsquote bezieht sich im wesentlichen auf die kurzfristige Abdichtung. Angaben über Langszeiterfolge fehlen.

Wir haben bei weitem Tracheostoma, wenn die Anlage der Tabaksbeutelnaht mit lokaler Anästhesie möglich war, diese zur Behandlung der periprothetischen Leckage versucht. Die Ergebnisse waren enttäuschend. Nach fast immer gegebener anfänglicher Dichtigkeit kam es im Verlauf von wenigen Tagen zur erneuten Leckage.

FAZIT: Wir empfehlen die Tabaksbeutelnaht zur Behandlung der periprothetischen Leckage nicht, da es effektivere und sichere Therapiealternativen gibt. Wenn zur Anlage der Tabaksbeutelnaht eine Vollnarkose notwendig ist, sind auch die Kosten und Risiken unverhältnismäßig hoch.